vergnügt erlöst befreit - einfach evangelisch

Bericht über die vier Abende über die Grundaussagen des evangelischen Glaubens

 

Zwischen 25 und 30 Teilnehmerinnen und Teilnehmern machten an vier Abenden dabei mit, die vier „Allein“ des evangelischen Glaubens zu ergründen. „Allein die Gnade“ zeigte uns am ersten Abend die großartige Zusage Gottes, dass wir angenommen sind, wie wir sind. Aber diese Zusage war für Martin Luther nicht selbstverständlich – das zeigten uns Filmausschnitte und Lutherzitate – und ist es auch für uns nicht, denn immer wieder entdecken wir, wie gut es uns tut, wenn einer uns einfach wertschätzt, gelten lässt, akzeptiert.

„Allein Christus“ beantwortete dann die Frage, was unseren Glauben als christliche Religion kennzeichnet, warum Jesus so wichtig ist und warum er sein Leben geben musste, damit die Macht der Sünde überwunden ist.

Mit „Allein der Glaube“ konnten wir entdecken, dass wir mit unserer Entscheidung, unserem Glauben und Hoffen ebenso wichtig sind. Gott glaubt an uns und will uns beteiligen. Das zeigte uns auch besonders anschaulich die Geschichte vom Gelähmten, der vier Freunde hat, die für ihn glauben, für ihn mit dem Hammer ein Loch in die die Hausdecke klopfen und ihn zu Jesus bringen und ihm so zu eigenen Glauben helfen, damit er von seiner Matte aufstehen kann. (Bodenbild)

Am vierten Abend ging es um „Allein die Schrift“ und worauf wir uns verlassen können. „Die Heilige Schrift ist ein Kräutlein; je mehr du es reibst, desto mehr duftet es.“ sagt der Reformator.  Wir haben mit Martin Luther auch die Frage zu beantworten versucht, wie Glaube und Verstand zueinander stehen. "Die Vernunft ist das größte Hindernis in Bezug auf den Glauben, weil alles Göttliche ihr ungereimt zu sein scheint, …" – sagt Martin Luther einerseits in den Tischreden. Andererseits sagt er an die Ratsherren gerichtet: "Wir sind allzu lang genug deutsche Bestien gewesen, … Lasst uns aber einmal die Vernunft brauchen…. So stellen wir am Ende fest, dass die Vernunft nicht am Glauben hindert, sondern vielmehr eine weitere Gabe Gottes ist, die uns hilft, die Schrift zu verstehen und sie für unsere Zeit auszulegen und auf unser Leben heute zu beziehen. Da gehen wir mit Martin Luther über Martin Luther hinaus und einen Schritt weiter in einem Glauben und einer Kirche, die sich immer wieder neu reformieren und von Gott in Frage stellen lassen muss.  

Karin Keck, Pfarrerin