Der Anne-Frank-Weg setzt ein Zeichen gegen Corona und singt!

Angeregt durch den Aufruf der Evangelischen Kirchengemeinde traten seit dem 26. März Bewohner des Anne-Frank-Wegs vor die Tür und sangen; jeden Abend, egal ob es regnete oder die Sonne schien. Am 3.Juli, mit dem hundertsten Mal wurde das Nachbarschaftssingen nun beendet.

Am Anfang waren wir nur wenige, die mitmachten, doch schnell hat sich die Singaktion herumgesprochen, wir wurden immer mehr. Und weil man schon beinander stand (natürlich mit Abstand) erklangen auch Geburtstagslieder, Glückwünsche zum Beginn der Rente, zur Geburt und zur gesunden Heimkehr aus fernen Urlaubslanden. Bis zu 23 Personen aus der Nachbarschaft beteiligten sich beim abendlichen Corona-Singen.

Der „Mond ist auf gegangen“, mit diesem Volks- und Kirchenlied begann jeder Abend.  Die Corona Krise drohte uns zu lähmen, sprachlos zu machen. Da kam diese Idee und Initiative von Margot Käßmann, der Reformationsbotschafterin der EKD (Evangelische Kirchen in Deutschland) genau richtig: Singt vom Balkon und macht Euch Mut. Das Lied kennen alle. Und schnell entstand der Wunsch im Anne-Frank-Weg, auch andere Lieder zu singen. Jeden Abend vier. Selbst Kanons waren nicht zu schwer - eine Straßenseite im Wechsel mit der anderen. Auch neue Lieder wurden eingeübt, z.B. „Wer auf Gott vertraut“ oder „Meine Hoffnung und meine Freude“ oder „Danke für die Sonne“. Auch Klassiker wie „Möge die Straße uns zusammenführen“ und vieles mehr gehörten am Ende zu dem Repertoire des Anne-Frank-Wegs. Aber immer begannen wir mit dem „Mond“ von Matthias Claudius.
 

Mit dem hundertsten Abend, nachdem nochmals alle „Lieblingslieder“ gesungen waren, wurde bei Snacks und Getränken mit einer kleinen Feier auf der Straße und dem notwendigen Abstand die Aktion im Anne-Frank-Weg beendet.

Eine gelungene Aktion, welche die Nachbarn zusammenführte und so den persönlichen Kontakt und die Kommunikation mit- und untereinander stärkte und aufrecht erhielt.

Danke für das schöne Miteinander, Gerhard Nölle.

Der Mond ist aufgegangen

Liedtext (Nr. 482 im EG):

1. Der Mond ist aufgegangen die goldnen Sternlein prangen am Himmel hell und klar. Der Wald steht schwarz und schweiget,und aus den Wiesen steiget der weiße Nebel wunderbar.

2. Wie ist die Welt so stille und in der Dämmrung Hülle so traulich und so hold als eine stille Kammer, wo ihr des Tages Jammerverschlafen und vergessen sollt.

7. So legt euch denn, ihr Brüder, in Gottes Namen nieder; kalt ist der Abendhauch. Verschon uns, Gott, mit Strafen und lass uns ruhig schlafen. Und unsern (kranken) lieben Nachbarn auch!